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Boudoirfotografin Tina Schön macht Menschen schön

Geschrieben von Maciej Małaj | 01.04.2021 17:45:00

Nach den Shootings mit ihr fühlen sich Frauen um so vieles schöner. Sie setzt auf Qualität, nicht Quantität. Warum nimmt sie nicht noch viel mehr Aufträge an und profitiert dennoch genügend? Auf welchem Kurs befindet sich die Boudoirfotografie? Und wie funktioniert In Person Sales bei solch sinnlichen Sessions? Tina Schön, erfüllte Boudoirfotografin, hat uns all diese Fragen während unseres Livechats beantwortet.

Die Geschichte einer erfolgreichen Boudoirfotografin

“Mach ein paar Fotos von mir”, meinte mal eine Freundin von ihr. So einer Bitte kann man natürlich nicht widerstehen. Das war der Anfang einer Geschichte, die sich schon über viele Jahre hinweg erfolgreich fortsetzt.

Tinas erste Erfahrungen mit der Boudoirfotografie waren durchaus privat. Als sie das erste Shooting dieser Art für eine Bekannte organisierte, war sie mit der Bezeichnung Boudoirfotografie nicht allzu gut vertraut. Sie ging aber hin. Ganz locker, mit Automatikmodus.

Etwas später wandte sich eine andere Freundin mit dem gleichen Anliegen an sie. Sie war schon verheiratet. “Ich würde gerne ein paar Fotos für meinen Mann machen. Aber ich gefalle mir selbst nicht”. Und trotzdem wagte sie sich. Das Shooting war in einem Hotel. Ein erholsames Treffen. Etwas Überzeugungsarbeit. “Heute möchte ich dir nicht zeigen, wie du dich selbst siehst. Lass mich dir zeigen, wie ICH dich sehe. Wenn es dir zu viel ist, kannst du dich hinter diesem Fächer verbergen”. Und es ging los.

Alle Bilder in diesem Beitrag sind  Fotos von Tina Schön: https://www.schoenfotografiert.at

 

Das Shooting war vorbei. Jeden Tag ließ sie ihrer Bekannten ein fertiges Foto zukommen. Gespannt wartete sie auf eine Rückmeldung. “Dieses Foto gefällt mir”. “Dieses Bild ist prima”. ....und eines Tages kam der Durchbruch:

“Eigentlich finde ich mich selbst auf diesem Bild total schön”.

Jedes ordentliche Business hat seine Mission.

Und in der Mission von Nina Schön ging es seitdem immer um das Gleiche: Sie will den Frauen zeigen, wie schön sie sind.

 

Boudoir und In Person Sales (IPS). Wie läuft es ab?

Tina setzt auf Qualität, nicht Quantität. Ja, das macht den Arbeitsaufwand riesig. Die Gesamtarbeit an einem Shooting dauert mindestens 20 Stunden - inklusive die Session selbst, Bildbearbeitung, Produktvorbereitung und vier Treffen - zumindest als Corona noch nicht wucherte. Wie sollte man sich das vorstellen? Erst nimmt der Kunde Kontakt mit ihr auf und dann folgt:

  •   einstündiges Kennenlerngespräch
  •   Fotoshooting
  • Präsentation von Bildern und Upselling von Fotoprodukten
  •   Fotoparty und Produktübergabe

 

Kennenlerngespräch: Ich bin sexy, fotografiere mich!

Einen solchen Satz hat Tina während des ersten Gesprächs mit einer Kundin noch nie gehört. Im Gegenteil. Ihre ganze Unsicherheit und ihr fehlendes Selbstbewusstsein kommen zum Vorschein. Die Frau will meistens ein paar Bilder für ihren Partner fertigen lassen. Sie kommt mit ihren Ängsten und Selbstzweifeln. Oft fühlt sie sich nicht wohl in ihrem Körper.

“Meine Startpreise sind hoch. Ich weiß. Aber treffen wir uns mal unverbindlich, damit ich dir erklären kann, warum es so ist und was du für diesen Preis bekommst.”

 

Empathie und Wärme ist Tina ins Gesicht geschrieben. Das ist bei femininer Fotografie noch wichtiger als bei Familien- oder Paarshootings. Sie muss viel Verständnis mitbringen. Sie muss den Befürchtungen der potenziellen Models auf den Grund gehen.

“Ich bin nicht fotogen”. “Nein, jeder ist fotogen. Zum Beispiel an dir finde ich das Gesicht und die Haare besonders schön”. Sie baut Vertrauen und eine Beziehung auf. Man braucht ja schon viel Vertrauen, um sich vor jemandem in Unterwäsche darzustellen und abbilden zu lassen.

 

"Wenn die Kundin anstrengend ist, heißt es, dass ich beim Zuhören während des Kennenlerngesprächs einen Fehler gemacht habe".

 

Es geht aber nicht nur ums Vertrauen. Die Chemie muss stimmen. Was erwartet die Kundin? Eine Frau hat ihr zu einem solchen Gespräch einige stark sexualisierte Bilder mitgebracht: “Solche Aufnahmen von mir möchte mein Mann haben”. Das ist aber doch nicht Tinas Stil. Das hat mit ihrer Subtilität, respektvoller Art und Sinn für Kunst wenig zu tun. Sie hat ihr daraufhin einen anderen Fotografen empfohlen.

 

Und dann kommt der Tag...

Wie bei einer Freundschaft, ist auch hier die Beziehungspflege eigentlich nie ganz zu ende. Das Model muss sich sicher und geborgen fühlen. Deshalb darf kein Dritter im Studio dabei sein, sei es ein Freund oder eine Freundin.

Tina sorgt für eine wohlige Atmosphäre. Sie redet, scherzt und komplimentiert viel, so dass man sich bei einem solchen Shooting wie bei einem Treffen mit der besten Freundin fühlt.

“Siehst du, ich habe viel an mir auszusetzen. Besonders mein Bauch gefällt mir nicht”. Empathie heißt in diesem Moment nicht, dass man widerspricht: “Och nein, dein Bauch ist doch schön”. Vielmehr versucht Tina das hervorzuheben, was sie an der Frau besonders schön findet. Dann macht man eben keine Fotos, wo der Bauch im Vordergrund steht.

Direkt nach dem Shooting gewährt sie der Frau Einsicht in die unbearbeiteten Bilder, damit sie ihre Lieblingsfotos markiert. Dadurch weiß sie, was der Fotografierten tatsächlich gefällt.

 

Nach dem Shooting wird gefeiert

Im Nachhinein findet die sogenannte Fotoparty statt. Die Frau kommt. Und da wartet schon die erste Überraschung auf sie. Es geht feierlich zu. Snacks und Getränke stehen herum. Und dann kommt ein richtiger Hammer, den die Kundin nicht erwartet hätte. Ein Video! Sie bekommt das Shooting hinter den Kulissen zu sehen: Das Make-Up, die Vorbereitungen. Sie schaut es sich an und strahlt.

Dann kommen die Fotoprodukte

Welches Produkt verkauft sich am besten? Das Produkt, dass der Fotograf selbst besonders liebt. Bei Tina gehört die Passepartout Box zu ihren Favoriten. Die Box passt perfekt zu diesem Genre. Tina betont, dass in jedem etwas Schönes steckt. Die schicken Passepartouts in der Box bringen die Schönheit ihrer Models perfekt zur Geltung.

 

 

Das heißt aber nicht, dass Tina ausschließlich Passepartout Boxen anbietet. Trotzdem ist es für sie wichtig, die Auswahlmöglichkeiten gering zu halten. “Zu viele Optionen machen die Kaufentscheidung viel schwieriger”, bemerkt sie. Deshalb sind ihre Passepartouts nur in weiß und nur auf Canon Deep Matte erhältlich.

Die Bilder sprechen so viel lauter, wenn man sie als Printprodukte verkauft. Im Bereich sinnlicher Fotografie wird das besonders deutlich: Auf Gedrucktem sehen die Frauen noch schöner aus. Und ein Geschenk in Form einer Foliobox oder eines Complete Sets ist so viel mehr wert, als einfach einige Fotos auf einem USB Stick. Die Schönheit des Models muss subtil, etwas implizit und fein wiedergeben werden. Deshalb erfüllen auch die Fine Art Prints diese Aufgabe ausgezeichnet. Ähnlich wirken die 25x25cm und 30x30cm Alben.

Boudoirfotografie und Rabatte

Mit wenigen Ausnahmen vergibt Tina keine Rabatte. Und wenn schon, dann nach dem Motto: den Preis nicht reduzieren, sondern etwas mehr drauflegen.

Gutscheine. Ja, das ist wiederum eine andere Geschichte. Jeder Kundin, die Tina Schön erfolgreich weiterempfiehlt, lässt sie im Gegenzug zur Weihnachtszeit einen Gutschein zukommen.

Werbung

Bei der Boudoirfotografie reicht Mundpropaganda nicht unbedingt immer aus. Tina greift auf daher auf bewährte Werbung in Social Media zurück. Bei ihr kommt Facebook am besten an. Wieso? Weil Frauen um die 35 Jahre zu ihrer Wunschgruppe gehören. Bei Insta ist sie auch aktiv, aber es ist nicht ihr primärer Werbekanal. Die Mädels, die besonders gerne Instagram nutzen, sind meist etwas jünger.

Manchmal haben solche Shootings eine durchaus therapeutische Wirkung. Solche Sessions nehmen ihnen Angst und Scham. Sie fühlen sich nicht einfach kommerziell bedient, sondern bestärkt und angenommen, so wie sie sind.

Testimonials sind ein wichtiger Teil der Werbung. Hast du noch keine? Dann lade die eine oder andere Frau aus deinem Freundeskreis ein, für dich Modell zu stehen, mach ein Shooting mit ihr und frage, wie sie sich währenddessen gefühlt hat.

Tina macht IPS in erster Linie nicht wegen des Geldes, sondern deshalb, weil sie guten Service anbieten möchte. Diese Einstellung zieht automatisch diejenigen Kunden an, die bereit sind, viel zu bezahlen.

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