Autor: Maciej Małaj

Lesezeit: 7 Minuten

Lerne aus den Fehlern anderer Hochzeitsfotografen

Ich verbrachte ein schönes Wochenende mit einem Hochzeitspaar. Na gut, sie waren nicht mehr ganz so frisch vermählt….etwa 5 Monate sind seit ihrem Jawort vergangen. Richtig nette Freunde, ja. Optimistisch gesinnt. Offen. Nicht die Art von Menschen, die nach der Trauung niemanden sonst als nur einander sehen. Da ich in der Fotobranche tätig bin, konnte ich mich einer Frage nicht erwehren:

 

Wie war’s mit eurem Hochzeitsfotografen? Seid ihr zufrieden mit den Bildern? Seiner Leistung?

So lala.

Aha, dachte ich. Und es sollte sich eine spannende Diskussion daraus ergeben...

 

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Wir haben zu viele Bilder erhalten

Echt? Kann das sein? Ich ging immer davon aus, dass der Kunde umso zufriedener ist, je mehr Fotos er bekommt. Oh Mann! Ich lag anscheinend voll daneben! Ihr auch?

“Wir haben etwa 1200 Bilder erhalten.” Sind sie bearbeitet worden? “Vielleicht, ja…ein wenig schon. Aber: Auf allen Bildern Hochzeitsfeier, auf denen sich meine Oma befindet, sieht sie so total “zornig” aus. Du weißt ja, wir sind so “Lächel-Typen”. Und schau mal: Auf allen Fotos, auf denen wir zu sehen sind, sehen wir auch total ernst oder unglücklich aus.”

 

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Was sie noch beklagt haben: “Es ist uns zu viel Aufwand, all diese Bilder durchzusehen.” Kann ich verstehen, denn es sollte dem Paar doch Freude bereiten, oder? Zu viele Bilder, unvorteilhafte Aufnahmen….also irgendetwas hat der Hochzeitsfotograf hier doch bestimmt falsch gemacht, oder?

Ich erwiderte, dass ihr Eindruck vielleicht viel besser gewesen wäre, wenn sie nicht gleich alle 1000 Bilder, sondern sage mal die 200 besten erhalten. Sie haben zugestimmt.

 

Ob wir das mit dem Fotografen vorher vereinbart haben? Hm, also…das wissen wir nicht mehr so genau….

“Es gab mal ein Gespräch mit dem Fotografen. Wir können uns aber nicht mehr so genau daran erinnern, ob wir über die Anzahl der Bilder gesprochen haben.”

Bei allem Respekt für meine Freunde: Das mit der Bildqualität ist ja eher subjektiv. Und nPhoto ist nicht dazu da, die Qualität der Fotografien an sich zu beurteilen. Da seid Ihr eher die Experten für, nicht wir. Wir sind ja bloß ein Drucklabor und können nicht beeinflussen, wie Eure Kunden und deren Omas auf den Fotos aussehen. Ich habe aber trotzdem den Eindruck, dass bei dem Hochzeits-Shooting eine Sache definitiv schief gegangen ist. Das Stichwort? Kommunikation.

“OK gut. Erinnert Ihr Euch denn sonst irgendwie an ein Detail aus dem Vorgespräch mit Eurem Hochzeitsfotografen?!”

 

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“Ehmm, ja, ir wollten das günstigste Paket, aber der Fotograf wollte uns unbedingt eine teurere Variante andrehen. In der teureren Variante sollten zwei Fotografen zum Einsatz kommen, in der günstigeren nur einer und der Fotograf sagte sowas wie: Es ist doch viel besser mit der zweiten Variante, weil ihr dann zwei Fotografen bekommt, die dann quasi überall sein werden und alles Wichtige festhalten.”

Also: Das, woran meine Freunde sich hauptsächlich erinnerten war, dass der Fotograf versuchte, ihnen ein teureres Paket unterzujubeln, was sie aber abgelehnt haben. Sicherlich kein gutes Zeugnis für den Fotografen, oder?

 

Das Fotoalbum haben wir vorher nicht gesehen

“Und wir haben noch so einen Online-Vorschlag bekommen. Dort wurde uns gezeigt, wie unser Fotoalbum aussehen sollte.”

Sie haben diesen Satz aber so unenthusiastisch ausgedrückt, dass es mir zu Denken gegeben hat. Aaaalso, sie hatten mit dem Fotografen zwar persönlich gesprochen, aber sie haben kein Musteralbum in die Hände gedrückt bekommen. Kein Wunder, dass sie so wenig begeistert von der Produktpräsentation sind..

Ok, nicht jeder Fotograf wird von seinen Fotoprodukten lautstark schwärmen. Manch einer ist ja doch eher schüchtern oder introvertiert. Oder aber man will nicht verkäuferisch wirken. Es geht aber nicht unbedingt darum, dass du deine Hochzeitsalben in Oden besingst. Ein Sachliches: “In diesem Paket können Sie ähnliche Fotoalben wie dieses hier erhalten. Nehmen Sie dieses Muster mal in die Hand und blättern sie darin.” Fragen zu den farblichen und stofflichen Vorlieben der Kunden, das war’s. Das würde völlig ausreichen..

 

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Diese Freebies: Produkt-Mockups Planer und Social Media Vorlagen können deine Kommunikation mit dem Kunden deutlichen erleichtern:

 

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Die Botschaft ist nicht angekommen

Es ist die Aufgabe des Fotografen, das Kundengespräch so durchzuführen, dass seine Kunden genau wissen, was sie erwarten können. So und so viele Bilder. Solche Pflicht-Aufnahmen. Solche Schwerpunkte. Solche Fotoprodukte. Fertig.

Womöglich hat der Fotograf tatsächlich etwas dazu gesagt. Offenbar ist die Botschaft aber entweder nicht angekommen, oder in der Was-Man-Alles-Vor-Hochzeit-Erledigen-Muss-Flut untergegangen.

 

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Egal, wer in dieser Situation jetzt Recht hat. (Die Sichtweise des Fotografen kenne ich jetzt sowieso nicht). Diese Geschichte (und wir sind noch nicht fertig) zeigt auf jeden Fall, wie wichtig es ist:

 

  • viele Fragen zu stellen
  • Dinge mündlich zu vereinbaren und dann per Mail zu bestätigen
  • dafür zu sorgen, dass der Kunde “ungeduldig” auf seine Printprodukte wartet

 

Ein Bild würde ausreichen

“Wir haben so viele Tanzaufnahmen erhalten, die sich total ähnlich sind. Weißt du, wie mühsam es ist, diese jetzt alle durchzuforsten? Klar, es gibt viele Fotos, die uns so einigermaßen gefallen. Aber in dieser riesigen Sammlung gibt es kein einziges supergutes Bild, das uns so richtig, richtig gut gefällt.”

Mir ist dann in den Sinn gekommen, was Ana Brandt, Profi-Fotografin aus Amerika in einem LiveChat mal gesagt hat: “Frag den Kunden, welches die wichtigste Aufnahme ist, die er sich wünscht.”

 

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Womöglich könnten meine Freunde die “vielen ähnlichen Tanzbilder” dann besser verschmerzen und hätten stattdessen ein paar ihrer erträumten Aufnahmen bekommen.. Der Fotograf hat das Hochzeitspaar aber anscheinend nicht gefragt, was für sie ein absolutes Hammer-Foto wäre.

 

Würdet ihr diesen Fotografen empfehlen?

Als Antwort kam keine verärgerte, entnervte Ablehnung, sondern ein gleichgültiges, vielleicht ein wenig frustriertes “Nein”. Klar, sie sagten es liege ihnen fern, die Arbeit des Fotografen zu bewerten, weil sie jetzt auch keine Ahnung davon haben.

Auch wollten sie ihn jetzt nicht ganz in die Pfanne hauen.Sie meinten er habe fotografisch eventuell einen schlechten Tag erwischt. Aber die Ergebnisse entsprachen einfach nicht unseren Erwartungen. Sie sagten auch, sie würden es nicht reklamieren oder ihm Ärger daraus machen. Sie meinten nur: “Wir haben ihn nur angeschrieben und ihn gebeten, uns die besten Bilder auszusuchen und uns zukommen zu lassen, weil wir weder Zeit noch Lust haben, durch diese Unmenge an mittelmäßigen Bildern zu stöbern.”

Eine Lehre aus dem ganzen, hier beschrieben Prozedere und der anschließenden Kundenunzufriedenheit, kann jeder für sich selbst ziehen. Ein Fazit lautet sicherlich: Lerne aus den Fehlern anderer.

 

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Und wenn du jetzt mehr Hunger nach Marketing-Tipps hast und vermeiden willst, dass deine Kunden unzufrieden sind und dich nicht weiter empfehlen, dann aufgepasst! Wir haben ein kostenloses eBook für dich mit Fotos, wie du sie vielleicht noch nicht gesehen hast!

Erfahre außerdem, wie dir Musterprodukte Ärger ersparen, was sie Gutes bei deinen Kunden bewirken und wie Hochzeitsfotografen sonst noch punkten. Und weißt du, was das Beste ist? Es kommen weltweit bekannte Foto-Profis zu Wort, die dir Tipps aus ihrem Erfahrungsschatz weitergeben. Zusätzlich wirst du sehen, wie bunt und kreativ Hochzeitsbilder und die dazugehörigen Fotoprodukte aussehen können. Unter diesem Text kannst du im Kommentar auch deine besten Hochzeitsaufnahmen teilen.

 

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